Feedback
Chapters
0:00:34 Das Thema
0:01:01 Was ist Feedback?
0:04:57 Was möchte ich haben?
0:06:45 Kundenfeedback
0:07:42 Tochter an Bord!
0:08:00 Am Produkt
0:09:22 Mitarbeitergespräche (MAG)
0:09:55 Wie kriege ich Feedback?
0:13:04 Raum geben
0:15:00 Welches Feedback möchte ich?
0:15:47 Anonymität
0:18:48 Hierarchie im Feedback
0:20:20 Zusammenfassung
Long Summary
In diesem Podcast geht es um die wichtige Funktion von Feedback bei der Teamentwicklung und im Unternehmenserfolg. Dabei spielt Feedback in vielen verschiedenen Bereichen eine Rolle. Es kann aus Lob oder Kritik bestehen, aber auch Testergebnisse und nonverbale Kommunikation können wichtige Information liefern. Feedback dient dazu, Prozesse und Produkte zu verbessern, Entscheidungen zu treffen und Kundenbedürfnisse zu verstehen. Als Trainerin betont die Sprecherin, wie wichtig es ist, Feedback nicht oberflächlich zu halten, sondern tiefer in die Materie einzutauchen, um so auch besseres Feedback zu erhalten. Es wird empfohlen, Feedback schon während der Produktentwicklung einzuholen und im Team sowie bei Mitarbeiterfeedbackgesprächen regelmäßig Feedback einzuplanen. Auch das Scrum-Event Review kann helfen, das Feedback von Stakeholdern und Kunden zu erhalten.
Des Weiteren wird in diesem Podcast über die Gestaltung von Kundenkliniken und die Einholung von Feedback in der Arbeitsumgebung gesprochen. Hierbei wird betont, dass eine Kundenklinik durchgeführt werden kann, um das Kundenerlebnis zu optimieren. Dabei kommt es darauf an, welche Art von Feedback man benötigt und es ist wichtig, zu spécifizieren, welche Art von Feedback man möchte. Es wird auch empfohlen, Feedback von Kollegen und anderen Personen einzuholen und aktiv danach zu fragen, wobei Anonymität je nach Situation ein wichtiger Faktor sein kann. Persönlich zieht der Sprecher eine 1-zu-1 Feedback-Situation vor, um eine Augenhöhe-Kommunikation zu ermöglichen. Dabei sollte ein Feedback keine Personalentwicklungs- sondern eine Wachstumsdiskussion sein. Feedback sollte auch negatives Feedback beinhalten, solange eine Atmosphäre psychologischer Sicherheit vorherrscht.
Insgesamt wurde in diesem Podcast die Bedeutung von Feedback in verschiedenen Bereichen diskutiert, wobei Klarnamen-feedback als wünschenswert erachtet wurden und nicht nur Kritik, sondern auch Veränderungsvorschläge enthalten sollten. Feedback-Formen wie Kommentare, Likes und Abonnements auf Podcast-Plattformen und YouTube spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Brief Summary
Dieser Podcast betont die Bedeutung von Feedback bei der Teamentwicklung und im Unternehmenserfolg. Wir diskutieren verschiedene Feedback-Formen und wie wichtig es ist, tief in die Materie einzutauchen, um besseres Feedback zu erhalten. Persönliches 1-zu-1-Feedback funktioniert am besten und negatives Feedback sollte in einer sicheren Atmosphäre gegeben werden. Klarnamen-Feedback mit Veränderungsvorschlägen ist erwünscht. Feedback auf Podcast-Plattformen und YouTube spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Das Thema
[0:36] Wieso sprechen wir so häufig über Feedback? Wozu brauche ich das?
Ach so, die erste Frage ist ja schon, was meinst du, was verstehst du unter Feedback?
Das ist ein guter Punkt.
Wollen wir wieder gute Seite, böse Seite, oder?
Ich soll Fragen stellen, du antwortest? Nein, nein, nein, du bist die Pro-Seite-Feedback, und ich bin gegen Feedback oder so was.
Naja, komm, lass uns das Thema einfach so bleiben. Ja, die erste Frage ist schon…
Was ist Feedback?
[1:01] Also, was ist Feedback für dich?
Feedback ist… Ja, kann ja echt vielseitig sein. Wir erzählen ja ständig, dass man sich Feedback von Kunden einholen soll.
Ja, und ich glaube, dass du sagst, das ist total vielfältig, das ist für dich jetzt total klar und das ist für mich total klar.
Aber ich glaube, dass der handelsübliche Gebrauch von Feedback ist halt, ich bekomme Kritik oder Lob.
[1:27] Also es ist Kommunikation im weitesten Sinne. Ganz ehrlich, die meisten, die kennen das, die waren irgendwie zu einem Seminar oder zu einem Workshop und dann setzt man sich am Ende im Kreis und jeder darf nochmal sagen, wie er es empfunden hat.
[1:38] Genau, aber es ist immer auf dieser Kommunikationsebene, immer eine verbale Kommunikation, wo über eine bestimmte Situation oder ein Verhalten gesprochen wird, positiv oder negativ.
So wie es die meisten kennen, ja. Und meistens ist es irgendwie Lob oder Kritik.
Genau, in diesem Kreis ist es meist ab der Hälfte gibt’s.
Feedback kann aber ja auch sein, weil wir ganz viel über Continuous Integration und Continuous Delivery gesprochen haben.
Feedback kann aber eben auch sein, Testergebnisse zurückbekommen, nonverbale Kommunikation, also im Sinne von Menschen kommen immer zu spät zu Workshops oder tauchen gar nicht mehr auf, machen die Kamera aus.
All das, also es gibt ja noch diesen riesen Raum an Feedback, der nicht mit Lob und Kritik zu tun hat. ich mal aufmachen. Ich sage pauschal, Feedback ist alles.
Das stimmt, das sagt er. Feedback ist sogar genau der Sinn unserer Kommunikation. Also wenn ich hier irgendwas sage, möchte ich ja, dass du irgendwie darauf reagierst und das ist ein Feedback. Da hast du mir gerade Feedback gegeben, du hast genickt.
Das ist schon Feedback. Gerade im Unternehmenskontext oder im Teamkontext.
Wir haben uns ja jetzt über Produktentwicklung unterhalten. Wir Wir entwickeln ja ein Produkt und wir entwickeln das ja angeblich für irgendeinen Kunden.
[2:57] Und da brauchen wir Feedback, also im Gegensatz zum Klassischen, wo wir halt vorher schon im Lastenheft gut festgeschrieben haben, was es am Ende sein wird, haben wir ja bei der Produktentwicklung schon festgestellt, wir wissen nicht so ganz, was da am Ende rauskommt Und das tun wir besser machen durch entsprechende Feedback-Schleifen.
[3:15] Jetzt mal für die Snip Academy gesprochen. Wir bieten hier Seminare ein.
Und euer Feedback ist, entweder ihr bucht sie oder ihr bucht sie nicht.
Zum Beispiel. Und dann kann ich halt gucken, wenn ihr nicht bucht, woran könnte es denn liegen?
Vielleicht müsste ich irgendwas anpassen. Oder wenn ihr bucht, geht es wahrscheinlich schon in die richtige Richtung.
Aber auch da könnte ich nochmal nachfragen, was genau hat denn zur Kaufentscheidung geführt?
Und ist vielleicht ein Kriterium, was ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte, hatte, was wir auszusehen mitgemacht haben. Ja, also zum Beispiel kriegen wir ganz häufig das Feedback, wir sind zu günstig. Ja. Was total toll, also wir liefern mehr Qualität für den Preis, den wir nehmen, was ja irgendwie auch cool, zumindest für euch ist. Gleichzeitig fühle, ich mich immer ein bisschen schlechter, bei Preise anzuheben, weil ja, weil ist so. Genau.
[4:08] Und ich habe schon häufiger gehört von anderen Trainerinnen, dass die Seminarpreis so lange erhöht wird, bis sich genauso viele Menschen anmelden, wie Seminarplätze da sind. Also dass so sich das halt dann einpendelt.
Ah, okay. Und auch das wäre über Feedback. Genau, also wirklich dieses ich melde mich an oder ich erscheine zu einem Termin oder sowas, was ja also da draußen einfach häufiger ein Anwendungsfall ist, dass es tatsächlich auch Feedback. Und Kosten sind halt für Meetings noch mal ein bisschen was anderes, aber es ist schon so, ich nehme mir Zeit dafür, ich plane das in meinem Kalender und so weiter und so fort.
Das sind ja auch Kosten im Sinne von Arbeitszeit. Also um deine erste Frage zu beantworten, was ist denn überhaupt Feedback? Es ist unglaublich vielfältig. Je nachdem, was ich haben möchte,
Was möchte ich haben?
[5:00] Darf ich da vielleicht auch ein bisschen eher drauf achten?
Also was möchte ich erreichen?
Beispielsweise, ich hatte das mit den Kreisen am Ende von einem Workshop erzählt, das ist so ein Feedback, was ich äußerst ungern einhole, weil ich das Gefühl habe, das gibt mir nicht ganz so viel, also sowohl für die Weiterentwicklung des Workshops, als auch für die Teilnehmenden, so, dass ich das besser mag, wie du es mal eingeführt hast, dass noch mal rekapituliert wird, was hat man denn überhaupt alles gelernt.
Also so eine Art Gallery Walk zu machen? Ja, genau. Ist für mich jetzt als Trainer nicht ganz so viel Feedback.
[5:35] Und gleichzeitig schon, weil ich mitkriege, welche Themen haben sie sich behalten.
Und ich mach beides, falls dir das nicht aufgefallen ist. Das ist mir schon aufgefallen.
Ich mach erst diesen Gallery-Walk, um noch mal ein bisschen rekapitulieren zu können.
3 Tage Workshops oder 2.
Psychologische Sicherheit geht über 6, 7 Wochen. Ich erinnere mich einfach gar nicht mehr genau, was vor einer Woche oder vor 3 oder 5 oder 10 Wochen war.
Und das nochmal alles so auf einem Bild zu sehen, nochmal wirklich darüber nachzudenken, was haben wir denn an Tag 1 gemacht und was war denn da mein größtes Learning.
Das ist für mich auch immer wieder cool, auch als Trainerin, weil auch unsere Workshops sind ja ein bisschen jedes Mal ein bisschen anders, kommt drauf an, wer in diesen Trainings auch drin ist.
Und so gefällt mir das auch total, nochmal zu schauen, ok, welche Themen haben wir denn wirklich gemacht, wo sind wir denn richtig in die Tiefe gegangen und was war für die Gruppe einfach nicht ganz so interessant und war deswegen nur so am Rande ein Thema.
[6:37] Ja, sehr gut, weil dadurch wird das Feedback auch so ein bisschen tiefer gelegt, als war gut, war schlecht. Ja, war gut, war schlecht bringt mir nichts. Genau und die große Kunst ist es jetzt
Kundenfeedback
[6:48] bei all diesen Sachen, also wir reden jetzt natürlich viel über Trainings und Seminare, weil wir das eben viel geben, auch bei der Produktentwicklung eben rauszukitzeln, wo ist denn dieses Feedback, wo ich ein bisschen mehr rauskriege.
Mhm.
Das ist so die große Kunst, das Geheimnis und das, wo es plötzlich wertvoll wird, wo es mächtig wird.
Also nochmal so zusammenfassend, oder wir machen jetzt auch keine Zusammenfassung, aber von dem, was wir jetzt so auseinander gedrüselt haben, ist, es kommt schon auch darauf an, welche Frage ich stelle, was für eine Art von Feedback ich bekomme.
Also stelle ich die Frage, was war gut, was war schlecht, dann bekomme ich relativ oberflächliche Informationen.
Wenn ich aber da wirklich so eine Session draus mache, wo es in die Tiefe geht, wo man sich bestimmte Aspekte noch mal anguckt, dann bekomm ich ganz andere Formen von Antworten, selbst wenn ich dieselbe Frage stelle.
Selbst wenn ich nach Gut und Schlecht frage, bekomm ich eine andere Antwort.
Tochter an Bord!
[7:43] Weiß nicht, der ein oder andere fragt, was das für ein Geräusch war.
Ich sitze hier mit meiner Tochter, weil die ganz gerne mit Körperkontakt schläft.
Daher, solange sie schläft, ist ja auch alles zu tief. diesen Podcast. Lernt also jetzt schon mal was dazu. Schlaft. Genau. Als weiteren wichtigen
Am Produkt
[8:02] Punkt vor allem für die Produktentwicklung finde ich, um gutes Feedback zu bekommen.
[8:06] Den Menschen, wo ich das Feedback haben möchte, schon das Produkt in die Hand zu drücken.
Dass sie eben damit Erfahrungen sammeln. Denn ein Problem, was ich schon als Projektmanager damals gesehen hatte, war, wenn wir jetzt Kundenkliniken in der Fußgängerzone oder sowas durchführen und fragen, was die Menschen haben wollen, dann orientieren die sich meist an den Dingen, die es jetzt schon gibt.
Wenn wir aber was Neues, Innovatives entwickeln, dann haben die das vielleicht noch nie gesehen und würden gar nicht auf die Idee kommen, da noch dies und jenes haben zu wollen.
Also wenn wir jetzt irgendwie Taxis zum Mond oder sowas bauen würden, das ist zu weit weg.
Da würden die meisten halt, ja, will ich mich halt reinsetzen und dann hin und her fliegen.
Ich würde die wirklich, also so ein Taxidummy bauen und die da reinsetzen.
Und dann würde ihnen vielleicht auffallen, ah, das mit diesem Raumeinzug, den ich tragen muss, das ist nicht so gut.
Aber dafür müsstest du die grundsätzliche Idee schon haben. Also es ist schon klar, es geht um Taxi-Zoom.
Und dann mache ich eine Produktentwicklung dazu.
[9:07] Ja, genau. Aber die grundsätzliche Idee mit, okay, es müssen Taxis zum Mond sein, die steht schon. Ja.
Weil es gibt ja auch viele, die einfach so explorativ unterwegs sind, dass überhaupt nicht klar ist, was das Produkt am Ende sein soll.
Was auch in Ordnung ist. Und auch da brauche ich viel Feedback.
Mitarbeitergespräche (MAG)
[9:23] Und das ist eine Situation, die man jetzt auch wunderbar übertragen kann in so Mitarbeiterfeedbackgespräche.
Also in meinem Kopf zumindest funktioniert das gerade so. Ja, das ist ja schön, dass du Fragen stellst und dir Gedanken darüber machst, welche Fragen du stellst, aber Feedback-Gespräche laufen meistens so, dass mein Chef mir Feedback geben will. Und auch da ist so ein bisschen der Ansatz, stell deinem Chef doch einfach Fragen. Also du kannst ja steuern, welche Form von Feedback du haben möchtest von deinem Chef. Jetzt ist natürlich die Frage, wie gestalte ich das in meinem Team,
Wie kriege ich Feedback?
[9:59] dass wir da regelmäßig Feedback zu unseren Projekten bekommen.
[10:03] Oder dem, was wir tun, bekommen. Du meinst jetzt von jemand anderem, von außen?
Ja, auch vielleicht sogar aus dem Team heraus. Im Kalender einplanen. Genau.
Und wenn wir Scrum eingeführt haben, gibt es zumindest schon mal ein Event, was sich so ein bisschen darum bemüht.
[10:20] Eigentlich gibt es mehrere Events, weil wir überall Feedback bekommen.
Doch eines, was sich primär darauf ausgerichtet hat, ist das Review.
Wo wirken zu, wie wir ja auch unsere Stakeholderinnen und alle Beteiligten gerne auch Kunden einladen sollen, um die neueste Version des fertigen Produkts zu präsentieren.
Und gleichzeitig uns auch Feedback einzuholen, was man vielleicht noch machen sollte.
[10:43] Genau da kann man auch eine Kundenklinik durchführen, die das wirklich erleben lassen.
Hoffentlich mit irgendeinem Szenario, das irgendwas zu lösen ist.
Also mit unserem Spacetaxi.
Vielleicht gibt es mehrere Stationen, die man auf dem Mond anpeilen könnte.
Dass man halt versucht, unterschiedlichste Stationen zu benennen und dann eben entsprechend automatisiert von diesem Taxi ansteuern zu lassen.
Und meine Vorstellung ist, dass so eine Kundenkliniken schon in Form von einem Refinement passieren.
Also für mich wäre das quasi vor der Entwicklung so eine Art User Experience Design, wo man in Form eines Refinements herausfindet, okay, was brauchst du denn?
Und es dann erst entwickelt und sich dann Feedback einholt im Sinne von, war es denn das, was du brauchtest. Genau, das ist meiner Meinung nach sogar die Königsdisziplin. Also ich mache einen vielleicht Design-Thinking-Prozess vorweg, um zu gucken, was ist denn das Richtige.
Und das ist einfach nur ein großes, großes Refinement. Also nicht, dass hier jetzt geframed wird im Sinne von, oh Gott, oh Gott, und jetzt sind hier noch unsere getrennte Teams und blablabla, sondern das sind wirklich, das sind, das dauert in der Regel nicht länger als gut geführte Refinements.
[11:58] Okay, gut, ja, ist angenommen. Dann realisiere ich, also das, was ich herausgefunden habe, das realisiere ich in einem Scrum-Prozess, zum Beispiel, kann man oder weniger sein.
Und dann mache ich trotzdem nochmal die Probe, ob das, was da rausgekommen ist, das Richtige ist, was…
Und es sind andere Feedback-Arten, ne? Bei dem einen ist es so eine exploratives, wo können wir gemeinsam hinwachsen, was brauchen wir eigentlich, was machen wir jetzt damit?
Und das andere geht wirklich viel mehr in dieses Lob und Anerkennungsding, in diesem give me something to hate oder give me something to love. So dieses hier ist es nur und nur sag mal was darin gut ist oder schlecht. Und bessere Fragen an der Stelle. Naja. Aber es sind aber ganz unterschiedliche Arten von Feedback. Absolut. Je nachdem was ich eben herausfinden möchte.
Wieder. Und daran darf ich eben meine Fragen orientieren. Also darf ich mir im Vorfeld Gedanken machen, was möchte ich denn überhaupt, wo möchte ich vielleicht sogar besser werden und kann mir so aktiv das Feedback einholen. Und an der
Raum geben
[13:05] Stelle finde ich es auch lohnenswert, wie du es vorhin von deinem Chef erwähnt hast, auch von Kolleginnen zum Beispiel sich das Feedback einzuholen. Denn ich, persönlich finde es immer ein bisschen komisch, wenn jemand so, während ich gerade dabei bin, mir einen Kaffee zu holen, mich kurz fragt, hey willst du mal kurz Feedback?
[13:25] Meistens so schon gesellschaftlich so ein bisschen geprägt. Die Antwort dann ja. Die, wenigsten sagen da nein, jetzt passt es gerade nicht. Dann kriege ich meist eben so Feedback mit, das war überhaupt nicht okay, wie du die Spielmaschine ausgeräumt hast oder eingeräumt hast oder so. Das ist an der Stelle nicht ganz so hilfreich, wie wenn ich, meine Meinung zumindest, Wenn ich einen Kollegen aktiv danach frage, hey bei dem und dem Workshop, könntest du da mal drauf achten, ob ich alle Teilnehmenden gut einbinde oder so.
Und es muss aber beides geben. Es muss die Möglichkeit geben, dass ich jemandem Feedback Kieber.
Nicht ungefragt, wenn ich so ein bisschen das Gefühl habe, ich möchte gerne loswerden, dass die Spülmaschine falsch eingeräumt wurde, dann muss es diesen Raum und diese Möglichkeit dafür schon auch geben.
Und wenn die Person sagt, nein, ich möchte jetzt kein Feedback haben, dann ist das total okay, dann wird das akzeptiert. Aber das ist schon so ein bisschen, ich gebe jemandem Feedback, weil mir was aufgefallen ist.
[14:25] Da kann man dann mit gewaltfreier Kommunikation arbeiten und gewaltfreie Kommunikation kann genauso wie positive psychology komplett misshandelt werden, aber das ist ein anderes Thema. Und es muss die Möglichkeit geben, dass ich aktiv nach Feedback frage und das passiert tatsächlich heute in unserem Arbeitskontext nur sehr selten, dass es tatsächlich Menschen gibt, die aktiv jemanden Termine einstellen oder einen Termin einstellen und sagen, du, ich hätte gern ein Feedback, ich würde gerne wissen, wo siehst du denn meine Wachstumspotenziale oder was hältst von diesem Arbeitsstück, das ich abliefern möchte oder oder oder und wenn ich Feedback einhole,
Welches Feedback möchte ich?
[15:03] dann darf ich auch spezifizieren, was möchte ich denn haben. Möchte ich, dass das jemand kritisiert, also weiterentwickelt mit mir gemeinsam und ich meine jetzt hier kritisieren wirklich im besten Sinne des Wortes, ein gemeinsames Weiterentwickeln oder möchte ich, dass mir jemand sagt, dass es gut so ist, wie es ist und allerhöchstens Rechtschreibfehler heraus ext oder möchte ich, dass mir jemand Feedback gibt zu der Art und Weise, wie ich es getan habe. Ganz, ganz unterschiedliche Dinge, ein riesen Range an Feedback und die meiste Frustration entsteht darin, dass die Leute vorher nicht spezifizieren, was sie denn meinen mit, was hältst du denn davon, weil da kommt dann Feedback zum Ding selber und dann wird das komplett auseinandergenommen und die Person, die nach Feedback gefragt hat, ist völlig frustriert, weil das wollte sie nun nicht. Wie stehst du zu Anonymität?
Anonymität
[15:50] Beim Feedback. Je größer die Gruppe, die Feedback gibt, desto eher sage ich, okay, anonym. Ist total in Ordnung. So ein Fragebogen oder Mitarbeiterbefragung oder sowas, sind meinetwegen alles anonym. Also je größer die Gruppe. Je weniger psychologische Sicherheit herrscht, desto mehr setze ich auf Anonymität. Also einfach, weil man dann diese Diskussion mit, warum sagt er dies oder jenes und warum sieht die nur positives bla bla bla. Auch wenn man sich dann vielleicht ein bisschen mehr traut auch ehrlicheres Feedback zu geben. Genau, finde ich auch in Ordnung und grundsätzlich wäre aber für mich immer das Ziel Feedback geben zu können mit Klarnamen. Also dass ich mich traue und das Umfeld auch so ist, dass ich mich trauen kann und für mich keine negativen Konsequenzen davon gibt, dass ich entweder nach Feedback frage und bekomme. Also ich bin nicht perfekt, wenn ich negatives Feedback bekomme. Das darf ja auch sein. Dann kann man ja vor allem auch noch mal vertiefend nachfragen.
Genau. Oder sich vielleicht sogar noch ein paar Tipps abholen. Na, aber es muss halt ein Umfeld sein, indem ich kritisiert werde.
Kann und das nicht für mich gleich bedeutet, oh Gott, oh Gott, was denken die Leute von mir?
Und jetzt werde ich demnächst sicher nicht mehr in solchen Projekten eingesetzt und so weiter und so fort.
Also da ist ja so ein bisschen sozialer Status oder Prestige dahinter.
[17:13] Und egal, wie egal mir das ist, wie mein sozialer Status ist, es gibt immer einen Chef, der dann entscheidet, ob man in der Gehaltsstufe höher rutscht oder Projekte bekommt oder in bestimmte Teams geht, das Ausland oder was auch immer für die Leute wichtig ist, für mich wichtig ist.
[17:30] Was hältst du denn von Anonymität? Hat man vielleicht grade schon rausgehört.
Ich seh’s auch so, das ist von Situation und psychologischer Sicherheit abhängig.
Wenn das Umfeld psychologisch sehr unsicher ist, werd ich wahrscheinlich wenig wertvolles Feedback rausbekommen.
Wenn ich frage, egal wie gut meine Frage ist, werd ich wahrscheinlich trotzdem nur ein Gut oder Schlecht rausbekommen ohne wirklichen Mehrwert. Und da kann es sein, dass Anonymität gerade dafür sorgt, dass ich sehr vielfältige Antworten bekomme.
Und hab dann allerdings häufiger auch mal den Nachteil, dass ich sehe, da ist Feedback, da ist Kritik.
Ich verstehe nur nicht genau, bezieht es sich auf den Aspekt oder den Aspekt.
[18:12] Und kann dann nicht nochmal nachfragen, war es jetzt das oder jenes.
Beziehungsweise kann das natürlich wieder in die große Gruppe reingeben, jetzt klar.
Daher, ich persönlich schätze 1 zu 1 Feedback sehr. Was dann logischerweise auch nicht mehr anonym ist.
Also, wenn ihr uns zum Beispiel E-Mails schreibt oder hinterher zu den Seminaren noch mal irgendwie kurz anruft oder wirklich auch eine E-Mail schreibt …
Oder einen Heldentreff.
Da find ich das richtig cool.
Dann ist es meistens noch mal ein bisschen durch den Kopf rotiert und noch mal ein bisschen gehaltvoller, weil dann noch mal das oder jenes reflektiert wurde.
Hierarchie im Feedback
[18:48] Ich würde gerne noch einen wichtigen Aspekt ansprechen, der so ein bisschen einhergeht mit Anonymität. Feedback-Situationen sind häufig hierarchisch, Also ganz ganz häufig ist derjenige, der Feedback gibt.
[19:01] Ein Stückchen über demjenigen, der Feedback bekommt. Also so eine Art, naja, ich kann ja jetzt nicht Nein sagen.
Wenn mich jemand fragt, darf ich dir mal schnell Feedback geben.
Oder wenn ich mir Feedback von meinen Kollegen einhole zu meiner Präsentation, PowerPoint-Präsentation.
In der Regel ist das ein, ich fühle mich kleiner als die anderen.
Das ist eine ganz interessante Dynamik für Feedback.
[19:24] Und die aufzulösen, das ist der Hebel für Kommunikation auf Augenhöhe.
Da entsteht dann psychologische Sicherheit.
Und daran merkt man auch so ein bisschen, wie psychologisch sicher ist denn mein Umfeld überhaupt.
Wenn ein Feedback-Gespräch eingestellt wird für mich, wie fühle ich mich dann?
Fühle ich mich dann überfahren oder freue ich mich drauf?
Echt guter Indikator. Also es sollte kein Personalentwicklungsgespräch sein, sondern ein gemeinsames Wachstumsdiskussion, wo auch Dinge abgelehnt werden können. Ich kann mein Feedback auch ablehnen.
Nach dem Motto, es ist toll, dass du jetzt demnächst so möchtest, dass ich die Spülmaschine anders ausräume.
Oder andere Schriftarten benutze und ich finde trotzdem, dass das so richtig ist.
Also und dass das wirklich so ein Gespräch auf Augenhöhe sein kann.
Und genau solche Dinge besprechen wir auch in Psychologische Sicherheit.
Da sind wir jetzt Anfang des Jahres auch mit der Gruppe tief reingegangen in Feedback, finde ich.
Da haben wir noch über ganz andere Aspekte gesprochen.
Möchtest du es zusammenfassen? Total gerne.
Zusammenfassung
[20:22] Erstmal vorweg, wurde die Frage, wozu ich das brauche, denn beantwortet?
Ich habe mich gefragt, wozu du Feedback brauchst.
Ich aber. Achso.
[20:31] Nee, wozu man das braucht, weiß ich nicht. Produktentwicklung?
Ja, damit ich wirklich ein Produkt entwickeln kann, was auch zu unseren Kunden passt.
Und damit man sich auch persönlich entwickeln kann, das Feedback, richtig?
Und ich würde sogar sagen, für jede Form von Interaktion braucht es Feedback.
Also, du sagst, Feedback ist alles. Das heißt, jede menschliche Interaktion basiert auf Feedback.
Ich geh es ekuliere, das sind ja alles Feedback füreinander. Also jede menschliche Interaktion, braucht Feedback. Wir haben darüber gesprochen, was Feedback überhaupt ist, also das nicht nur kommunikative Aspekte hat, also das Gespräch ist, ich gebe dir Feedback über eine Situation oder zu einem bestimmten Aspekt deiner Arbeit, sondern dass Feedback eben auch nonverbal stattfindet.
Wir haben über Produktentwicklung gesprochen, wir haben über Persönlichkeitsentwicklung gesprochen. Wir haben gesprochen über das Thema, es kommt darauf an, wie ich fragen, also welche Form von Fragen ich in dieses Feedback-Gespräch reingebe. Man muss nicht einfach nur Feedback, über sich ergehen lassen, sondern man kann eben auch aktiv Fragen stellen, zu denen man Feedback haben möchte und es vermeidet eine ganze Menge Frustration, wenn ich von vornherein sage, welche Form von Feedback ich möchte. Möchte ich gerne wirklich Kritik oder möchte ich einfach nur ein ist okay so oder möchte ich eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit, also des Vorgehens haben.
Wir haben darüber gesprochen, in welchen Scrum-Terminen Feedback kommt.
[22:00] Ein Teil ist, also zumindest mal haben wir über Review und Refinement gesprochen.
Retrospektive haben wir nicht so explizit genannt. Wahrscheinlich kriegt man auch im Planning Feedback und auch im Daily, also es ist halt überall.
So sieht’s aus. Es gibt ein explizites Event sogar dafür, ja.
Wir haben diskutiert über Augenhöhe, also über Hierarchie in Feedback-Situationen.
Und wir haben das große Thema oder die Frage, mache ich es anonym oder mache ich es mit Klarnamen besprochen?
Und so unserer beiden Meinung war, lieber mit Klarnamen.
Und ich hab gesagt, je größer die Gruppe und je unsicherer das Umfeld, desto eher akzeptiere ich auch anonyme Situationen, weil dann mehr gesagt werden kann.
Da fällt mir gerade ein, ich find es richtig gut, wenn beschrieben wird, wie denn ein Idealzustand sein könnte.
Mhm.
[22:48] Also nicht nur, ich finde blöd, dass der Button rot ist, sondern ich würde es gut finden, wenn der Button eine grüne Farbe hätte.
Deswegen hatte ich gewaltfreie Kommunikation genannt, weil das ist die Beobachtung, wie es ist, was macht das mit mir und was wünsche ich mir stattdessen. Perfekt. Genau. Smart. Ja. Dann bleibt mir nur noch zu erwähnen, dass es natürlich auch für die ganzen Podcast Plattformen und auf YouTube haufenweise Feedback-Formen gibt. Kommentare, Buttons, Liken, Disliken, Abonnieren.
Auch das sind alles Formen von Feedback. Ob wir das jetzt hier richtig machen, ob das in die richtige Richtung geht. Ich sehe uns im Likes-Regen. Aktuell sind unsere Podcasts jetzt auch zwei wöchentlich aus Zeitgründen und auch da kriege ich Feedback zumindest vom YouTube-Algorithmus und auch das kannst du uns ja als Hörerin mal feedbacken, ob das in Ordnung ist oder ob wir daher, irgendwo verschwinden in der Podcast Plattform. Damit wünsche ich dir eine schöne Woche, bis bald!