Nein

Heute geht es um das richtige Nein sagen.

Nein - Wie ein Nein mehr Ergebnisse bringt - Rote Schrift: No auf HandWieder eine Folge ohne Janinas tolle Stimme und Geschichten, denn sie hat wieder ein Training bei der Teamworks GmbH. Dieses Mal Agiles Teamchoaching kompakt.

Nein sagen hatten wir schon ein paar Mal als Thema. Beispielsweise hier. Und ich möchte damit Dir gemeinsam noch einmal etwas mehr Perspektive draufgeben, denn zufälligerweise ist es mir auch diese Woche wieder stark begegnet.

Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/uV2loMe5eyo

Letzte Woche – Kommunikation

Letzte Woche spreche ich noch mit Dir, wie magisch so kleine Worte sind und dann passiert selbst mir ein Fehler. Und auch schön, denn das ist Fehlerkultur live, dass wir auch darüber sprechen können. Es ist sogar wichtig zu zeigen, dass niemand perfekt ist und wir alle unsere Fehlerchen machen.

Was ist mir also passiert? Ich habe zu einem Termin eingeladen und geschrieben „bewaffnet euch mit einem Kaffee“. Oha! Bewaffnen? Was wird da wohl passieren?

Was ich eigentlich wollte ist eine gemütliche Runde, in der jeder ein Heißgetränk dabeihat. Und gesagt habe ich was anderes. Du merkst wie viel Veränderung allein schon so kleine unbewusste Worte in ein Meeting, die Kommunikation oder Teamdynamik bringen können.

Und aufpassen, niemand ist perfekt, wir tauschen uns nur darüber aus, was bei anderen bisher gut funktioniert hat. Die Agilität kennt schließlich keine Blaupausen. Wir alle sind individuell und da braucht es individuelle Lösungen und Menschen verhalten sich anders, das ist auch gut so. 🙂

Doch heute geht es ums Nein sagen

Und zwar fällt mir immer öfter auf, dass vor allem Projekte, die schon länger Agil arbeiten und das auch gut machen, damit ein Thema haben. Gerade der Product Ownerin fällt es oft nicht so leicht den Stakeholdern gegenüber Nein zu sagen. Wozu das führen kann? Zu ständigen Richtungsänderungen im Projekt oder an der Produktentwicklung. Die Schaffung einer eierlegenden Wollmilchsau, die live vor Kunde geht, weil nie fertig, dem verlieren des Ziels und zu noch mehr Unzufriedenheit bei den Stakeholdern. Das Nein sagen ist wichtig.

Und das ist klar, ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen, die einen Beitrag leisten. Dir geht es dann vielleicht auch so, dass Du anderen helfen möchtest und sie unterstützen. Klar willst Du dann ihren Wunsch erfüllen und und und. Oder Karriere? Was ist, wenn der Chef etwas anderes will, als Du gerade eingeplant hast? Oder es gibt mehrere Vorstände, die sich nicht abstimmen und auch Dinge von Deinem Projekt wollen? Vielleicht wissen genau diese Stakeholder auch viel mehr und vor allem über das Umfeld und ihre Ideen sind damit sehr gut.

Was mache ich denn dann nun? Schmeiß ich dann meine gerade gemachte Sprint Planung um? Machen wir jetzt lieber die Dinge, die frisch reingekommen sind, weil ein Vorstand am Abend jemanden anderes versprochen hat, dass diese neue Funktion nächste Woche kommt?

Product Owner

Es hat einen guten Grund, warum der Name zur Accountability Product Ownerin ist. Also die Besitzerin des Produktes. Klar sie besitzt es nicht wirklich, das macht das Team als Ganzes. Gleichzeitig tritt sie vor Stakeholdern genauso auf um sich nicht reinquatschen zu lassen. Sie ist für den Inhalt verantwortlich und gibt die Marschrichtung an. Niemand sonst. Egal wie viel Lametta auf den Schultern. Genau das macht Agile Projekte so effizient. Es gibt nicht diese Riesen Hierarchie, die bestimmt, entweder zu schnelle Änderungen oder zu langsam, weil erst noch durch Steuerkreise durchgetragen. Wir haben hier eine Person, die in Abstimmung mit dem Team bestimmt und den besten Überblick zum jeweiligen Werk hat. Und da gehört Nein sagen gegenüber den Stakeholdern mit dazu.

Solltest Du auch unter einem leichten Helfersyndrom, so wie ich leiden, dann denk mal daran, dass die Stakeholder, Chefs und Vorstände vielleicht nicht genug Wissen über das Produkt und seine Pläne haben könnten. Natürlich wissen wir auch nicht alles von ihrer Flughöhe. Genau an den Punkt lohnt es sich hinzuhören, Fragen zu stellen und Transparenz zu zeigen. Denn woher soll ein außenstehender wissen, was dieser mit einer spontanen Richtungsänderung anrichten könnte? Zeig es ihm, damit er das besser einsortieren kann und vielleicht auch zu mehr Kompromissen bereit ist. Du entscheidest schließlich und darfst zeigen, warum Deine Entscheidungen gut sind

Arbeite an Deinen Mandaten und baue diese durch gute Leistung und Marketing aus.

Zum Nein gehört die Transparenz

Eventuell hast Du eine Releaseplanung gemacht, die durch die Änderung komplett über den Haufen geworfen wird. Zeig es daher live an Deiner Releaseplanung, was das bedeutet und nimm so Deine Stakeholder mit. Ist diese transparent informieren sich Deine Stakeholder in Zukunft vielleicht sogar selbst oder gehen mit Dir in den Dialog wie Dinge gut reinpassen könnten. In meinen Projekten führt das sogar zu Verhandlungen unter den Stakeholdern. „Ich kann warten, Deins ist wichtiger, dafür bekomme ich meins danach.“ Genau! Das Nein kann echt helfen.

Natürlich darf Dein Plan auch Änderungen abkönnen. Wenn er das nicht kann, dann lass das mit der Agilität. 😉

Erst durch Intransparenz und vieles Ja sagen kommst Du in einen Modus, in dem sich ständig die Richtung ändert. Dadurch geht das Ziel verloren und das ist schlecht für alle Beteiligten.

Nicht einfach aus Trotz

Unser Nein darf keine Trotzreaktion, sondern sollte immer begründet sein. Das heißt nicht, dass Du jetzt ausschweifend über alles erzählst und gleichzeitig könntest Du das Nein begründen, wenn Dein Gegenüber nachfragt.

Ich rede hier nicht von Trotzreaktionen in denen ein Nein okay ist, da verpasst Du oft Chancen, ich rede hier von angebrachten Neins.

Gesehen werden

Mag sein, dass das Ablehnen von Anforderungen am Anfang karrierehinderlich aussieht. Das wird schnell kippen, denn durch stabile Ziele und gute Planung wird Dein Produkt besser und robuster und Du kannst Deine Zusagen zuverlässig einhalten. Durch gutes Marketing wird das schnell auch anderen bewusst und sie wissen, dass Dein Nein dazu führt, dass sie bei einem Ja auch geliefert bekommen. Zudem können sie nun durch das Nein sich jemanden anderes suchen, der Ja sagen kann. Ich hoffe nur nicht jemanden der Ja sagt und es dann einfach liegen lässt, wie ich es so oft sehe…

Darüber können wir punkten und dann damit Karriere machen.

Auch die Scrum Masterin macht mit

Das gilt natürlich nicht nur für die Product Ownerin, sondern alle im Team. Auch die Scrum Masterin wirft nicht alle Rituale über Bord, nur weil gerade etwas komisch ist im Team. Gerade hier ist Kontiunität wichtig um Sicherheit zu schaffen. Vor allem Psychologische Sicherheit.

Alternativen

Bau Dein Netzwerk aus! Wenn Du Nein sagst, dann schlägst Du Alternativen vor. Entweder in Deinem Projektplan oder indem Du andere Personen empfiehlst. Dafür braucht es natürlich ein Netzwerk.

„Hey, frag mal die Kollegin dazu, wahrscheinlich kann sie Dir besser helfen als ich dabei!“ wirkt Wunder und Du entlässt Deinen Stakeholder mit einem guten Gefühl beim Nein.

Was auch gut geht ist „Wir schmeißen jetzt nicht den aktuellen Sprint um, wir nehmen das in den übernächsten und durchlaufen noch ein paar Refinement-Schleifen damit. Dafür können wir Dir genau sagen, wann es fertig sein wird.“.

Wir arbeiten schließlich alle für das gleiche Unternehmen und wollen, dass es erfolgreich ist. Also Optionen aufzeigen.

Der Twist

Sag Ja zu Dingen, wo Du etwas lernen kannst und die Dein Projekt oder Produkt nicht beeinflussen. Ja zu Abenteuern und Dingen wo Du Neues entdeckst. Hör Dir Geschichten an, lerne andere Produkte kennen. Genau das erweitert Dein Spektrum und erhöht Deine Optionen für das Nein sagen. Genau so komme ich auch zu meinem Netzwerk.

Beispielsweise hätte ich green-pig.de nie entdeckt, wenn ich nicht das Gespräch mit Alexandra mal darüber gehabt hätte.

 

Get shit done,

Janina & Henry


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