New Work 1/2
In dieser Folge schauen wir uns das bisherige New Work Konzept von von Frithjof Bergmann an.
Die ganze Folge New Work ist etwas länger geworden, weshalb wir sie für Dich in zwei Folgen aufteilen, damit der Hörgenuss kurzweilig bleibt. 🙂
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Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/lKuBUaGwiEE
Das Thema
New Work ist gerade in aller Munde und begegnet uns an der Znip Academy gerade in vielen Unternehmen als der neue heiße Scheiß. Meist wird New Work als Synonym für Hybride Arbeit, Remote Work, neue Büroflächen, Flexible Arbeitsplätze oder gar Agilität verwendet. Meist um zu zeigen, dass die Unternehmen neuere Sachen, als nur Agilität machen. Frithjof Bergmann hat sicher aber ein sehr viel umwälzenderes Konzept erdacht, als er New Work erfand und kommunizierte. Natürlich ist es fein auch für die anderen Dinge New Work zu verwenden, schließlich sind es für diese Unternehmen bereits neue Arbeitswelten. Alles fein und gleichzeitig steckt noch viel dahinter, was wir gemeinsam erschaffen können, wenn wir es mit New Work ernst meinen.
Genau darauf wollen wir heute einmal etwas mehr Licht werfen. Auch auf unsere aktuelle Arbeitssituation. Damit wollen wir Dir neue Denkanstöße bieten. Es könnte heute also um viel Selbsterkenntnis gehen. 🙂
Das neue Agil
Henry Schneider hat sich letztens auf LinkedIn etwas mit Adam Janosh darüber unterhalten ob New Work der neue hippe Begriff für Agilität ist.
Dabei ging es darum, dass New Work eher ein holistischer Ansatz ist und Agilität ein Teil davon sein kann. Nach meiner Auffassung ein guter Schritt in die richtige Richtung. Und eben nur ein Schritt in die Richtung. Das große Ganze enthält mehr Bereiche, als nur Agilität. Ein Growth Mindset ist dafür schon einmal dienlich und das haben beide Konstrukte gemeinsam.
Es gehören viele Prämissen zur Agilität und dann passt es schon, dass diese auf New Work einzahlt. Prämisse wäre, dass Agilität entsprechend der Prinzipien umgesetzt ist und nicht nur blind Rituale und Events installiert wurden.
Der Anfang
Erfunden hat New Work ein österreichisch-amerikanischer Sozialphilosoph und Anthropologe. Die Sozialphilosophie betrachtet, wie wir als Gemeinschaft miteinander funktionieren. Also welche Prämissen wir benötigen um zusammen eine funktionierende Gesellschaft aufzubauen. Dabei geht es natürlich auch darum, wie Kooperation entsteht.
Frithjof Bergmann ist im Mai 2021 verstorben. 1976 bis 1979 unternahm er Reisen in die damaligen Ostblockländer. Dort kam er zu der Erkenntnis, dass der so ausgelebte Sozialismus nicht funktionieren kann und keine Zukunft hat. Der Kapitalismus ist seiner Ansicht nach auch nicht das ideale Modell und somit entwarf er als neues Modell dazwischen New Work. 1981 gründete er so Center for New Work.
Den Begriff der Freiheit kritisierte er, in der Form, wie er interpretiert wird. Frithjof Bergmann verstand darunter nicht nur Entscheidungsfreiheit zwischen Alternativen, sondern Handlungsfreiheit. Zusätzlich stellte er fest, da wir immer mehr Arbeit automatisieren, wir die Chance habe der Knechtschaft der Lohnarbeit zu entkommen. Zentrale Werte der „Neuen Arbeit“ seien Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an Gemeinschaft. Diese solle aus drei etwa gleichen Teilen bestehen. Erwerbsarbeit, Selbstversorgung und sinnstiftende Arbeit, die man wirklich will.
Damals wurde das Thema hochpolitisch diskutiert. Das wäre ja, als würde man uns erzählen, die Demokratie funktioniere nicht und wir bräuchten ein neues System.
Es ging schließlich um das grundsätzliche Zusammenleben von Menschen und den Strukturen drumherum.
Ob das so funktionieren kann, wie gedacht, das wissen wir noch nicht. Wir möchten es aber gern einmal ausprobieren.
Ein interessantes Konzept könnte hier das Kliemannsland sein.
Freiheit
Frithjof Bergmann prägt vor allem den Begriff Freiheit sehr. Er sagt, dass Freiheit nicht nur Entscheidungsfreiheit sei, sondern vor allem auch eine Handlungsfreiheit. Das bedeutet, dass wir vor allem viel mehr Wahlmöglichkeiten haben als uns nur für oder gegen etwas entscheiden zu müssen. Seine Gedanken gingen dabei in die Richtung, wie wir denn Handlungsfreiheit erwerben können. Ich glaube das deckt sich auch sehr gut mit den Gedanken an das Grundeinkommen. Im NLP sagen wir gern
Mehr Wahle sind besser, als keine Wahle.
Darauf zahlen auch Formate wie Positive Thinking oder die oberste Direktive aus der Retrospektive ein. Also, dass wir davon ausgehen, dass jeder immer aus seiner besten Option mit dem vorhandenen Wissen gehandelt hat.
Die 3 Bereiche
Frithjof Bergmann glaubt die zukünftige Arbeit besteht aus drei gleichverteilten Bereichen. Der wahre Kern, warum wir von New Work sprechen.
Erwerbstätigkeit, der Job, den wir alle haben und der uns ein ausreichendes Einkommen bringt. Das könnte die primäre Einkommensquelle sein. Diese Erwerbstätigkeit wird in Zukunft durch einen hohen Grad an Automatisierung weniger. Eigentlich das Prinzip an dem wir seit Jahrzehnten arbeiten und gleichzeitig auf Grund des Kapitalismus bisher wenig daraus machen. Diese Erwerbstätigkeit sollte uns genug Freiraum bieten, damit wir auch der Carearbeit (Teilhabe an der Gemeinschaft | High-Tech-Self-Providing) und der sinnerfüllenden Arbeit nachgehen können. Daniel H. Pink beschreibt das auch cool in seinem Buch Drive, wo er sich Ärzte ohne Grenzen angeschaut hat. Im Gegensatz zu Daniel Pink geht es bei New Work aber nicht darum das Gehalt aus der Gleichung zu nehmen, sondern mehr darum als Kollektiv eine finanzielle Basis zu schaffen. Also eher in Richtung Grundeinkommen.
Zur Carearbeit gehört auch viel: Was können wir alles selbst herstellen um zu leben? Vielleicht auch, welchen Beitrag können wir für unsere Gemeinde leisten? Natürlich gehört dazu auch die Pflege der Angehörigen und Betretung der Kinder. Also wie kann diese soziale Arbeit einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen. Auch Gartenarbeit, Kleidungsherstellung und vieles mehr gehört hier rein. Dinge, die wir als Gesellschaft brauchen und uns gleichzeitig so unabhängig von einem kapitalistisch geprägten Weltbild machen.
Im Bereich sinnstiftende Arbeit ging Frithjof Bergmann davon aus, dass wir das erst lernen dürfen. Um dies besser zu erlernen hat er daher die New Work Zentren gegründet. Dies Trift sich auch gut mit dem, was wir oder das NLP vermitteln. Ziele, Träume und Visionen haben und sich oder den Planeten zu einem besseren seiner selbst machen. Das kann auch sein ein Instrument zu spielen. Dies wiederum kann genauso Care Arbeit für andere darstellen.
Mehrere Jobs
Es müssen nicht alle 3 Jobs verschiedene Tätigkeiten sein. Es gibt sicherlich Tätigkeiten, wie Hebamme, die alle 3 Bereiche ausfüllen.
Beim Agile Coach sind aber vielleicht noch nicht alle 3 Bereiche ausgefüllt. Oder doch? Ich mein an der Znip Academy machen wir das ja auch um einen Beitrag für die Gesellschaft und die Arbeitswelt zu leisten. Deshalb können Studenten ja auch kostenlos an unseren Online Seminaren teilnehmen. Wenn Du das nutzen möchtest, schreib uns einfach eine Mail.
Nebenjobs
Gerade während der Corona-Pandemie haben viele ihre Arbeit überdacht und es sind viele Nebenjobs entstanden. Eine fantastische Möglichkeit, die sich und heutzutage bietet. Und es geht schon irgendwie in die Richtung New Work. Auch Janina Kappelhoff und Henry Schneider haben so mehrere Jobs.
Unsere Jobs und warum eigentlich?
Henry hatte das Glück schon sehr früh BurnOut zu haben und dadurch die Arbeitswelt einmal neu und anders zu denken. Dies ist seitdem sein innerer Antreiber. Also die Arbeitswelt für die nachkommende Generation grundsätzlich zu verbessern und neu zu gestalten. Damit Menschen ihren Beitrag anhand ihrer Fähigkeiten und eine kräftigen Portion Spaß leisten können. Dabei haben wir auch entdeckt, dass viele Seminare zu theoretisch oder einfach nur schlecht sind. Das bessert sich mittlerweile. Und einen Beitrag dazu leistet auch die Znip Academy, die nun sehr Praxisnahe neue Inhalte vermittelt. Und zwar so, dass sie auch im Arbeitsalltag Anklang finden.
Das sind nicht unsere einzigen Tätigkeiten. Henry ist auch der Finanzonkel oder Janina ist Fräulein Kopfkino. Beides Jobs, die Menschen voranbringen und die Welt besser machen. Und beide Jobs wären so gut nicht möglich, wenn wir nicht auch andere Einkommensquellen hätten.
Nächste Folge
In der nächsten Folge geht es darum, wie New Work heute weiter gedacht wird von Markus Väth.
Get shit done,
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