Rituale und Routinen Henna

Rituale und Routinen Henna

Rituale und Routinen

Was haben Biberburgen mit Ritualen und Routinen zu tun?

Die zwei großen R’s.

Auf Janina wirken Rituale eher gläubig. Stimmt das? Sie ist echt dicht dran. Dafür können wir einmal Wikipedia zitieren.

Ein Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wortformeln und festgelegten Gesten begleitet und kann religiöser oder weltlicher Art sein (z. B. Gottesdienst, Begrüßung, Hochzeit, Begräbnis, Aufnahmefeier usw.). Ein festgelegtes Zeremoniell (Ordnung) von Ritualen oder rituellen Handlungen bezeichnet man als Ritus. – Wikipedia

Je nach agilen Framework (z.B. Scrum), für den Du Dich entscheidest, haben wir verschiedene Rituale. Diese haben ihren Zweck und darauf gehen wir in dieser Podcast Folge ein.

Das Daily StandUp

Das obige Zitat findet sich z.B. im Daily StandUp wieder. Hier gibt es feste Regeln. Beispielsweise kommt jeder im StandUp einmal zu Wort, der zum Team gehört.

Bei Henry sind auch Gäste im StandUp erlaubt, doch diese kommen dort nicht zu Wort. Oder eben nur am Ende.

Jeder beantwortet die folgenden 3 Fragen.

  • Was hast Du erreicht?
  • Was hast Du vor zu erreichen?
  • Was hindert Dich das zu erreichen?

Diese können natürlich bei jedem Team etwas abweichend formuliert sein. Auch die Dailies können sehr individuell gestaltet sein.

Wir möchten natürlich kein Status-Meeting, sondern erfahren, was die Menschen in unserem Team großartiges erreichen.

Bei uns beiden (Henry und Janina) gibt es sogar noch eine Art Redestab. Also eine Art Insignie, die in diesem rituellen Kreis herumgereicht wird. 🙂

Durch diesen kleinen Kniff kannst Du Dir auch viel Arbeit in Online-Meeting sparen.

Je routinierter dieses Ritual nun wird, desto weniger benötigt dies Unterstützung von außen. Damit sind wir auch direkt beim zweiten Wort für diese Folge.

In der obigen Definition findet sich auch ein Hinweis auf einen Symbolgehalt. Dieser ist auch ganz klar im Daily zu erkennen. Vor allem, wenn Du das StandUp in einem Großraumbüro abhältst.

Gleichzeitig stärkt dieses Ritual das Wir-Gefühl. Damit passiert im Außen, das was auch im Inneren passiert. Der Symbolcharakter wirkt sich auf das Wir-Gefühl aus. Vor allem das Verteidigen der Regeln im Daily stärkt an der Stelle das Wir-Gefühl.

Cargo-Kult

Natürlich kann es jetzt schnell vorkommen, dass andere in einen Cargo-Kult verfallen, da sie die Ergebnisse des Teams kopieren wollen. An dieser Stelle fehlt dann oft der Inhalt und das Mindset. Es werden nur die außen sichtbaren Rituale kopiert. Dies wiederum führt oft nicht zu den gewünschten Ergebnissen.

Daraus ergibt sich die Frage „Sind Turnschuhe und Klebezettel agil?“

Scrum

Im Scrum finden sich bereits 5 Rituale.

  • Daily StandUp
  • Planning
  • Retrospektive
  • Review
  • der Sprint selbst

Janina hat aufgepasst, das Refinement ist kein Ritual nach Scrum, auch wenn es sich in vielen Teams als Ritual anbietet.

Dass der Sprint selbst ein Ritual ist, passt auch wieder sehr gut zum Wikipedia-Zitat. Der Sprint hat einen festen Zeitrahmen, der festen Regeln folgt und arin sind wiederum andere feste Rituale eingebettet.

Routinen

If it hurts do it more often! – Janina

Ein Spruch, den wir von Janina öfter hören. Dies grenzt die Rituale von den Routinen besser ab. Eine Routine tun wir häufiger, wenn wir damit Schmerzen haben. Deshalb passt das Refinement hier gut als Routine, statt als Ritual rein. Wenn die Qualität der Anforderungen nicht mehr stimmt, dann machen mehr Refinements um diese Qualität wieder in den Griff zu bekommen.

In der Kahnemann-Folge haben wir davon gesprochen, dass Routinen dadurch entstehen, dass wir das Denken von langsam zu schnell wandeln. Gerade in der Retrospektive wollen wir ja, dass die Menschen bewusst nachdenken. Hierfür könnte sich also eher ein Ritual anbieten.

Rituale

Für alles, was Dir wichtig ist, führst Du erst einmal Rituale ein. – Henry