Hierarchie in Agilität
Wie sieht es eigentlich mit der Hierarchie in Agilität und deren Teams aus?
Wir klären also, wer bei der Znip Academy die Bössin ist. 😀
Hierarchie ist ein nicht so leicht greifbares und sicherlich auch oft missverstandenes Thema in Agilität.
In der SAFe Folge haben wir darüber gesprochen, dass das Modell sehr gut ist und gleichzeitig gerade in der Transition dazu einlädt, dass alte Hierarchiestrukturen einfach nur umbenannt werden und sonst gleich bleiben.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/HiueZdQm9uQ
Was ist Hierarchie?
Wir sprechen von Hierarchie, wenn eine Person Macht über andere Personen hat. Diese Macht bezieht sich auf Entscheidungen, die getroffen werden können und ein gewisses Ausmaß haben. Vom Prinzip geht es um Delegation. Der Unterschied zur reinen Delegation ist nun, dass häufig keine Verhandlung vorweg ging, die eine Person entsprechend in einem Rahmen diese Befugnis eingeräumt hat. Was eher der Fall ist, dass eine Unternehmensrichtlinie oder ähnliches dazu geführt hat jemanden mit entsprechenden Insignien, und damit Macht, auszustatten. Auch ein Gremium, welches höher in der Hierarchie ist, kann entsprechende Befugnisse vergeben.
Führung vs Hierarchie
Häufig sind in Unternehmen Führung und Hierarchie gleichgesetzt. Das ist auch häufig der Punkt, an dem die Agilisten mit der alten Welt kollidieren. Es sind aber zwei unterschiedliche Sachverhalte.
Verteilte Verantwortlichkeiten
In der Agilität wird mehr auf Verantwortlichkeiten geschaut und diese je Gebiet vergeben. Damit sind alle auf dem gleichen Level und Hierarchie wird darüber quasi abgebaut. Es gibt dafür unterschiedliche Bereiche, für die unterschiedliche Personen verantwortlich sind. Beispielsweise ist die Product Ownerin dafür verantwortlich die Reihenfolge im Backlog vorzugeben.
Ist die Product Ownerin die Chefin vom Team?
Puuuhhhh… In der Übergangsphase kommt das tatsächlich häufig vor. Es ist gleichzeitig nicht die beste Idee die Chefin zur Product Ownerin zu machen. Es gibt dann plötzlich unschöne Abhängigkeiten im Team. Gleichzeitig ist es natürlich Naheliegend aus bisherigen Führungskräften oder Projektleiterinnen auch Product Ownerinnen zu machen.
Hierachie in sozialen Systemen
Hierachie entsprecht anders in sozialen Systemen. Also nicht durch ein Gremium, welches diese festlegt, sondern durch Gruppendynamik. Das Wolfsrudelmodell ist eine gute Analogie dazu wie sich Rollen in sozialen Systemen etablieren. Also wer ist Alpha, wer ist Omega? Das sind Dynamiken, die auch in Familien und Freundeskreisen auftreten. Die Frage ist nun, wie ist die Alpha zu ihrem Status gekommen? Von außen oder von Innen?
Selbstorganisation
Die große Frage ist jetzt, wie kann ich Selbstorganisation fördern?
Dies entlastet auch das System und die Personen selbst. Beispielsweise, wann kannst Du in den Urlaub gehen, wenn alle Entscheidungen an Dir hängen? Das geht natürlich auch nicht per Befehl und auch die Teams dürfen sich an diese neue Form der Führung erst gewöhnen.
Übergangszeit
Jetzt kommt das Verrückte: Gerade in der Übergangszeit, der sogenannten Agilen Transition, brauchen wir Menschen mit genug Hierarchischer Macht, die die Transition entsprechend unterstützen und das Umsystem dazu befähigen. Trennt hier vor allem als erstes fachliche von personeller Führung.
Chief Scrum Master
Aber der Chief Scrum Master ist doch der Boss von den anderen Scrum Mastern? Tatsächlich nicht. Andere Aufgaben. Beim Chief Scrum Master oder Release Train Engineer handelt sich um einen anderen Job und damit Aufgabenbereich. In der Flight Level Folge haben wir uns darüber unterhalten, dass es Menschen auf der Koordinativen Ebene gibt. Genau hier wirkt die Cheif Scrum Masterin. Es geht also mehr um Wertstrom und Zusammenarbeit teamübergreifend und weniger um die konkrete Umsetzung in den Teams. Genauso hat die Chief Scrum Masterin keine Macht über die anderen Scrum Masterinnen. Ist das manchmal schwierig? Ja. Es erfordert oft auch mehr Dialog und erzeugt dafür besseres Commitment.
Dementsprechend sind gute Chief Scrum Masterinnen auch nicht zwangsweise gute Scrum Masterinnen oder umgekehrt.
Genau dies baut robustere Systeme.
Get shit done,
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