Paralleltermine zu Ritualen
Was passiert, wenn die Chefin Paralleltermine zu den Ritualen einstellt?
Janina Wohlert hat mich im Vorfeld gefragt wie häufig wir denn noch über den Chef und Hierarchie sprechen wollen. Spoiler: Die Trilogie endet vorerst heute.
Nächste Woche geht es um das ReleaseBurndown.
Trotzdem ist das Thema heute noch einmal wichtig, wie ich glaube, denn die Welt in unseren Unternehmen ist nicht immer so ideal, wie wir es auf Trainings lernen und da dürfen wir uns etwas an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Diese Folge auf YouTube ansehen: https://youtu.be/wCCWLlpa0RY
Respekt zum Chef
Unsere Chefs befinden sich gerade in dieser Zeit des Umbruchs in Richtung Agile Strukturen in einer komischen Sandwich-Position. Also sie dürfen die Hierarchie nach außen leben und sollen Agilität nach innen Vorleben. Das ist nicht ganz so einfach und häufig eine doppelte Belastung. Achte darauf und geh daher respektvoll mit Deinem Chef um. Er tut mehr, als wir oft sehen können.
Termine parallel zu unseren Ritualen
Wir machen jetzt Agil und plötzlich gibt es parallel zu unseren Ritualen Termine vom Chef rein. Beispielsweise zum Daily oder an unserem Ritualtag. Wie gehen wir damit denn jetzt um? Im Scrum Guide steht da nicht viel zu.
Kennst Du Chefinnen, die auch ihre Regelrunden (Beispielsweise Unterabteilungsrunde oder Teammeeting) ständig hin und her schieben? Wie fühlt sich das an und wie gut funktioniert das?
Rituale und Routinen reduzieren Komplexität enorm und steigern sie, wenn sie geändert werden. Dazu haben wir bereits eine Folge gemacht.
Rituale finden immer gleich zum selben Zeitpunkt, am selben Ort, mit derselben Agenda statt. Natürlich sind die Inhalte unterschiedlich und die Struktur bleibt gleich. Dies schafft im Gehirn mehr Freiraum für die eigentliche Arbeit, da der Rest vom Unterbewusstsein wegautomatisiert wird.
Wie ist es mit Deiner Morgenroutine? Denkst Du da noch viel drüber nach? Und was passiert, wenn dort plötzlich eine Störung reinkommt?
Über genau diese Prozesse und geistige Kapazitäten haben wir auch in der Kahneman Folge und bei den Denkfehler Folgen gesprochen.
Mach das Problem bewusst
Mach das Problem bewusst und besprich es mit dem Team. Also rede wie immer mit dem Team über genau diese Terminkollision und klärt gemeinsam ob es wichtig ist, dass jemand aus dem Team an genau diesen Termin teilnimmt.
Genauso dieses Thema auch mit der Chefin besprechen. Wir machen diese Rituale nicht nur zum Spaß, sondern da liegen psychologische Konstrukte dahinter.
Wir machen das um die Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen, neue Ideen zu generieren, Termine zu halten und Risiken zu minimieren.
Triff vorher Vereinbarungen
Wenn Du vorher Vereinbarungen triffst, auch mit Deinem Umfeld, fällt es ihnen leichter das Thema mit den Terminen zu verstehen.
Plane Zeiten für Spontane Termine ein
Gerade in Zusammenarbeit mit Führungskräften, höherem Management oder Vorständen empfiehlt es sich Slots für spontane Termine einzuplanen. Also selbst in einer Workshopsituation eine halbe oder ganze Stunde Freizeit einplanen, wo sie ihre spontanen Termine hinlegen können.
Vorbild sein
Du darfst Vorbild für andere sein und die Durchsetzung der Regeln auch vorleben. Das ist vielleicht nicht immer so einfach, wie es sich anhört und gleichzeitig essentiell wichtig.
Gewöhnung
Mit der Zeit werden sich alle und auch Dein Umfeld an genau diese Regellungen, dass Teamtermine vorgehen, gewöhnen. Das ist in etwa so wie der Umgang mit Menschen, welche in Teilzeit sind.
Angebote machen
Wie in der Folge Nein sagen beschrieben ist es gut Dinge mit einem Alternativvorschlag abzulehnen. Also den Chef darauf hinzuweisen und dann eine Alternative vorschlagen. Im Zweifelsfall das Anliegen bei einem gemeinsamen Mittagessen klären. Hier aufpassen, dass dies nicht zur Regel wird, denn sonst verlierst Du auch schnell Deine Mittagspause als Puffer.
Termine Überlappen sich nur etwas
Wie ist es, wenn ein Termin nur eine halbe Stunde beispielsweise die Retrospektive überlappt? Das kommt ganz stark auf die Teamreife drauf an. Diese kannst Du zum Teil auch im Kompaktseminar die Teamuhr tickt lernen. Retrospektiven finden immer statt und je nach Reife des Teams können wir sie vielleicht ausnahmsweise einmal etwas einkürzen.
Wer zu spät kommt…
… nimmt nicht teil. Es stört nur und alles darf wiederholt werden. Das ist geklaute Zeit vom Team.
Wildcard
Bei Henry Schneider gibt es eine Wildcard. Jeder darf einmal. Die große Frage ist ob Du diese Wildcard wirklich für genau diese Terminüberschneidung ausgegeben möchtest? Allein die Frage führt häufig schon zum Umdenken.
Get shit done,
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