Waiting Spalte

Heute geht es um, und vielleicht kennst Du das von Deinem Board, die Waiting Spalte.

Wir haben uns bereits darüber unterhalten, wofür wir Borads verwenden und wie man diese erstellen kann. Heute geht es um eine konkrete Spalte, die von vielen Teams eingefordert wird. Die Waiting Spalte.

Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/_bp0roJo5XQ

Kontext

Waiting Spalte - Junge lehnt bei Regen an einer Fensterscheibe von innen und wartetIn vielen Agilen Projekten basiert die Zusammenarbeit in Teams zu großem Teil auf Boards. Also die Boards sind ein gutes Tool für Kommunikation. Dabei ist es egal ob wir zum Beispiel Scrum oder KanBan als Framework einsetzen. Es gibt fast immer ein Board um die Arbeit zu visualisieren. Hierauf wird der Arbeitsfluss oder Wertstrom häufig visualisiert. Nun kommt es öfter vor, dass man zu einer Aufgabe die Rückmeldung von außen braucht. Jetzt liegt es nahe dem Ticket irgendwo zu parken.

Personal KanBan

Viele Menschen, so auch Janina Wohlert, haben ihr KanBan mit einem Personal KanBan angefangen. Also ein Board nur für Dich.

Diese Personal KanBans sind sehr gut um seinen eigenen Arbeitsalltag zu strukturieren. Oder überhaupt erst einmal einen Überblick über die Arbeit, die so ansteht und reinkommt, zu bekommen.

Gründe

Im Personal KanBan komme ich nun häufig schnell zu dem Punkt, dass beispielsweise der Anruf bei den Eltern gerade nicht geklappt hat, weil niemand rangegangen ist. Nun liegt es nahe das Thema auf Wiedervorlage oder Waiting zu setzen.

Oder wenn Du zu einer Aufgabe eine E-Mail geschrieben hast und noch keine Antwort zurückkam. Was dann?

Deshalb kommen auch frische Teams, meist nach wenigen Wochen oder in einer der ersten Retrospektiven, zu dem Schluss, dass sie eine Waiting Spalte brauchen. Dies ist auch beim Zusammenspiel mit WiP-Limits häufig zu beobachten.

Das Problem

…and tasks move into the waiting collum in order to die.

Sie verhungern da quasi. Bei vielen Teams wird das zu einer Art Kellerraum, wo sich sowieso keiner mehr erinnert, warum die Tickets dort sind. Und das ist schade, da wir ja vorher priorisiert haben und so festgelegt wurde, was gerade wichtig ist. Achtung, wichtig nicht dringlich.

Es wäre ja schade, wenn genau diese Aufgaben dann nicht gemacht und vergessen werden würden.

Wir sprechen hier schließlich von „getting shit done“ und nicht von „getting things into waiting“.

Da sich viele Menschen an diese Aufgaben nicht mehr so recht erinnern können ist es häufig ein riesen Kraftakt diese Aufgaben dort wieder rauszubekommen. Oft muss neu refined werden oder regelmäßig eine Rückmeldung zu dem Ticket gegeben werden. Manchmal Nachforschungen, worum es ging… Viel Aufwand eben.

Es ist besser es gleich zu erledigen, denn die Nachforschung zu einer Waiting Aufgabe ist meist genauso Aufwendig, wie eine Aufgabe von vorn anzufangen.

Das ursprüngliche Ziel ist ja, den Wertstrom und den der Aufgaben im Griff zu haben. Die Waiting Spalten führen nun dazu, dass genau dieser Strom abreißt. Sie entspricht damit nicht unserem Prozessziel.

Wating und Blocked

Es gibt auch einen großen Unterschied zwischen Waiting und Blocked. Also warten wir nur auf Ereignisse oder gibt es wirklich einen Blocker zu dem Ticket, den wir gemeinsam beseitigen dürfen. Hier kommt also auch eine gewisse Dinglichkeit hinzu.

Der Schnitt der Aufgaben oder des Teams

Eine Ursache könnte ein ungünstiger Schnitt der Aufgaben oder des Teams sein. Aufgaben sollten möglichst nur Themen beinhalten, die das Team von selbst lösen kann.

Die Aufgabe sollte also an der Stelle erledigt sein, wo das Thema an eine andere Stelle übergeben wird. Man kann dann wiederum neue Aufgaben erfassen, wenn es Rückmeldungen gibt oder dafür einen Trigger einrichten, der diese Aufgaben im Backlog höher priorisiert. Wenn das häufiger vorkommt, dann lohnt es sich vielleicht die entsprechende Kompetenz auch in das Team hinein zu holen.

 

Get shit done,

Janina & Henry


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