Folgestile

Elefantenherde mit Jungtieren in freier Wildbahn - Folgestil - Warum folge ich Dir?Folgestile ist eine Zuschauerfrage vom lieben Felix, die aus der Leadership Folge entstanden ist. So wie es unterschiedliche Führungsstile gibt, so gibt es auch unterschiedliche Stile diesen zu folgen. In dieser Folge schauen wir also einmal kurz von Autokratie bis laissez faire.

In der gängigen Literatur ist das Thema kaum beschrieben, daher nehmen wir uns die Führungsstile vor und schauen dann von dort aus auf die Folgestile.

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Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/F-dHP7V3K7M

Führungsstile

Wir schauen also zunächst einmal auf die Führungsstile. Führung ist das Beeinflussen von Bewegung in eine bestimmte Richtung. Da steckt interessanter Weise auch Velocity drin und ist daher auch irgendwie Führung im Sinne der Agilen Rollen.

Unter modernen Führungsstilen versteht man heute Fragen, Befehlen, Vorleben, Bestrafung und vielen weiteren.

Henry Schneider hätte dagegen danach unterschieden auf welche Motivationsmodelle die Führungsstile einzahlen. Also zunächst einmal ob extrinsisch oder intrinsisch. Dann, dass extrinsische Faktoren sicherlich Kontrolle, Bestrafung und Bonussysteme sind und bei intrinsisch Purpose, Mastery und Autonomy. Janina Kappelhoff würde Motivation eher aus der Führung abgrenzen.

Um das zu verstehen: Motivation kommt im Regelfall von innen und wir können das entsprechende Umfeld dazu schaffen. Jetzt wirkt sich das Umfeld aber auf die Motivation auch aus, weshalb es auch stark selbst erfüllend ist, vor allem welche Menschen ich so anziehe, die ja dann wiederum selbst motiviert sind. Du verstehst, warum die Diskussion hierüber wertvoll sein kann. Doch nicht heute.

Buchtipp: Agiler Führen

Disclaimer: Wir arbeiten mit Svenja zusammen und geben Trainings für Teamworks, daher kann unsere Einschätzung von der Zusammenarbeit geprägt sein.

Im Buch Agiler Führen von Svenja Hofert erfährst Du mehr zu Führungsstilen, Ich-Entwicklungsstufen und wie das alles zur agilen Welt passt.

Also wenn Du mehr zu dieser Folge wissen möchtest oder gar in einer Führungsposition bist, dann empfehlen wir dieses Buch.

Situative Führung

Um hier nahtlos anzuschließen, reden wir über situative Führung. Also was braucht es gerade für die Motivatoren der jeweiligen Mitarbeiterin.

Zur situativen Führung gehört auch, dass Menschen entsprechend ihrer Situation und persönlichen Einstellung geführt werden dürfen. Also wahrscheinlich jeder von uns hat mal Tage an denen Dinge mehr Spaß machen, als an anderen. Genau dieses Fingerspitzengefühl dürfen moderne Führungskräfte entwickeln. Dabei ist auch wichtig, dass nicht das komplette Team gleich geführt werden sollte.

Genau hierauf kommt es bei Agiler Führung auch an. Also nicht die Frameworks runterbeten zu können, sondern agil je Situation den Führungsstil anzupassen.

Great Man

Ein weiterer Führungsstil wäre der Great Man Ansatz. Dieser Führungsstil geht davon aus, dass man als Führungskraft geboren wurde. Dies sehen wir häufig auch in Religionen oder Sekten, dass es eine Person gibt, die von den Göttern auserwählt wurde oder von ihnen abstammt. Auf Führung heruntergebrochen bedeutet dies, dass man mit entsprechenden Fähigkeiten auf die Welt kam und diese nun einsetzen, aber nicht vermitteln kann. Die Ursprünge dieser Theorie stammen aus den 1841ern über das Buch „On Heroes, Hero-Worship, and the Heroic in History“. Dort wurden 6 Heldentypen beschrieben. Gottheit, Prophet, Dichter, Geistliche, Schreiber und König.

Hier nähern wir uns auch direkt dem autokratischen Führungsstil an.

Es gibt also eine Person, die eine Form von Richtig kennt und diese anderen mitteilt, die dem gerne folgen. Dies nimmt auch die Komplexität aus dem Leben und gibt Verantwortung ab, da es eine höhergestellte Person gibt, die die Entscheidungen für einen übernimmt. Autokratische Züge entdecken wir auch bei Mandela und dem Dalai Lama. Sicherlich Menschen mit sehr gutmütigen Zügen und gleichzeitig ein autokratischer Stil. Es ist also nix schlechtes.

Autokratie

Autokratie stützt sich auf die Great Man Theorie. Diese benötigt folgende Folgende, welche darüber wiederum die Komplexität aus ihrer Welt nehmen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn wir einem Experten auf seinem Gebiet folgen.

Das ist also auch viel Verantwortung abgegeben und Führung von Oben und von der Seite.

Dieser Folgestil ist sehr auf Sicherheit fokussiert. Das bedeutet nicht, dass man automatisch hinterher ein körperlich sichereres Leben führt, sondern eher, dass das Leben selbst in geregelteren Bahnen ist und die Unsicherheit daraus entfern wurde.

Dieser Folgestil geht auch bei Familien eher in Richtung Patriarchie und ist auf den unteren Ich-Entwicklungsstufen zu finden. Dies soll auch keine Wertung darstellen. Die Stufen sind weder gut noch schlecht und auch Dir wird sicher aufgefallen sein, dass es nicht immer gut ist Menschen um sich zu haben, die alles in Frage stellen. 😉

Nach Henrys Beobachtung streben wir Menschen in Gruppen auch häufiger zu diesem Stil. Beispielsweise bei der Urlaubsplanung. Vor allem in Krisensituationen lässt sich beobachten, dass wir die Verantwortung gern an jemanden abgegeben, der vermeintlich die Situation besser unter Kontrolle hat. Denn Entscheidungen zu treffen ist wahnsinnig anstrengend.

Dies ist auch Ausdruck von frühen Teamphasen, in denen wir auch klare Ansagen machen dürfen.

Hierarchie muss nicht Führung sein

Gerade im Autokratischen Umfeld ist interessant, dass die Hierarchische Führungskraft nicht die autokratische sein muss. Also es kann Teammitglieder geben, die dieses Team autokratisch führen und dabei die Hierarchie vielleicht sogar ignorieren. Dies kann ein nützlicher Effekt, gerade in schwierigen Phasen, für das Team sein.

Als Führungskraft und auch als Facilitatoren dürfen wir hier ein waches Auge draufhaben.

Meist sind diese autokratischen Führungskräfte dann Fachexperten oder Menschen, die sehr laut und extrovertiert sind.

Wenn dies zum Folgestil des Teams passt, und sind wir mal ehrlich, das ist schon komfortabel, wenn jemand anderes für uns denkt, dann bleibt auch das Team stabil.

Psychologische Experimente

Kurt Lewin hat Versuche an Schulklassen vorgenommen und diese beobachtet, was passiert, wenn die Lehrkraft den Raum verlässt. Dabei fiel auf, dass sowohl autokratisch, als auch laissez faire geführte Klassen relativ schnell im Chaos versinken. Ganz anders sieht das bei partizipativ geführten Klassen aus.

Daraus leitet sich der demokratisch partizipative Folgestil ab. Dieser Folgestil profitiert davon, dass Entscheidungsalternativen angeboten werden können und das Team in Abstimmung diese Entscheidung fällt. Hier ist es mehr ein Tanz zwischen Führen und Folgen und auch die Führung wechselt sich ab.

Dieser Zustand kann wahrscheinlich nicht ewig aufrechterhalten werden und braucht ab und an stringentere Ausrichtung und auch das Infragestellen. Zudem sind demokratische Prozesse oft langsam.

Menschen mit diesem Folgestil achten sehr stark auf Zugehörigkeit und Autonomie.

Hier bietet es sich an ein gemeinsames Werteset herzustellen und Entscheidungsstrategien einzuüben.

Im laissez faire haben wir viel Selbstorganisation und Achten auf sich selbst. Dazu benötigt es auch einen Rahmen, in dem man sich selbst ausdrücken kann. Zusätzlich wäre es sehr gut einige Selbstmanagement Praktiken zu etablieren. Beispielsweise, wie das Team sich selbst wieder in einen ruhigen Zustand bringen kann.

Emotionale Führung

Daniel Goleman unterscheidet 6 emotionale Führungsstile.

Fordernd, Visionär, Demokratisch, Gefühlsorientiert, Coachend und Befehlend.

Gerade die coachende Rolle ist interessant, denn dafür braucht es auch Menschen, die sich coachen lassen. Ohne diese Bereitschaft hat es Coaching schwer.

Kannst Du Dich darauf einlassen über Emotionen zu reden?

Magst Du es klare Vorgaben zu bekommen?

 

Get shit done,

Janina & Henry


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Janinas Ultimativer OKR Guide


In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:


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