Wie anfangen?
Die Große Frage beim Einführen von Scrum, KanBan oder anderen Agilen Frameworks ist ja „Wie anfangen?“. Also beispielsweise nach dem Scrum Master Training, wie fange ich an diese neuen Techniken und Methodiken, vielleicht auch das Mindset im Team zu installieren?
Die Ebenen
Wir können damit beginnen, welche Ebene wir uns anschauen. Die individuelle Ebene, die Team Ebene und die Organisationsebene. Also bei der individuellen Ebene beispielsweise „Wie kann ich mich selbst besser auf Agilität vorbereiten?“. Als Personalerin habe ich sicherlich auch eine andere Perspektive, als vielleicht eine Product Ownerin. Es kommt also wieder einmal sehr darauf an. Wir wollen Dir trotzdem ein paar Hinweise geben.
Wir beginnen heute einmal nur mit der Person, die die methodische Verantwortung im Team hat.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/1Tw0i-PBhmo
Henrys Herangehensweise
Henry Schneider beginnt heute damit, wie er es machen würde und welche Tipps er da für Dich hat.
Ich würde gern mit den KanBan Prinzipien anfangen und erst einmal da starten wo wir stehen und vor allem das bisherige wertschätzen. Das steckt auch in der Folge das Alte respektieren.
Mit Auftrag im Team haben wir meist nur 3 bis 6 Monate Zeit. Leider. Da können wir auch kein echtes Hochleistungsteam aufbauen. In dem Fall, der Kürze der Zeit, dann darf alles umgeschmissen werden. Bleiben wir länger, dann würde ich nicht ab den nächsten Tag alles anders machen, sondern ruhig mit den größten Punkten anfangen und kontinuierlich das Zusammenarbeitsmodell verbessern.
Jetzt folgt die Transparenz. Und zwar über den Prozess. Den dürfen wir gemeinsam einmal transparent machen. Bitte keine Tooldiskussion, sondern vielleicht aufmalen an einer Wand und dann ein paar Mal durchlaufen. Dabei fallen uns oft schon Dinge zum Optimieren auf.
Danach folgt ein charmanter Move: Es gibt 12 Prinzipien für Agile Softwareentwicklung und genauso 12 Monate im Kalender. Jeden Monat unter eines der Prinzipien zu stellen. So die Prinzipien zu verankern und eine Sache einzuführen, die auf dieses Prinzip einzahlt.
Beispielsweise bei
Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.
Crossfunktionalität oder Dailies einführen oder wenigstens mit dem Team darüber sprechen.
Eine Empfehlung wäre mit der Retrospektive zu beginnen, da wir nun etwa im dritten Monat sein dürften. Diese Retrospektive sollte dann mindestens einmal im Monat stattfinden. Über diese lassen sich dann weitere Dinge installieren oder verbessern.
Wenn dann so Dinge, wie ein frisch eingeführtes Daily, ausarten und das Team sich längere Dailies wünscht, dann hast Du bereits Dein erstes Impediment. Hier gilt es darauf zu achten was die Ursachen sind. Meist sind es fehlende andere Kanäle über die diese Dinge getan werden. Beispielsweise Socializing. Passiert das vielleicht im Daily, weil es sonst keinen anderen Raum dafür im Team gibt? Dann gilt es an dieser Sache statt an dem Daily zu arbeiten.
Janinas Herangehensweise
Janina Kappelhoff würde sich als erstes eine Product Ownerin suchen. Also jemand, die das Produkt überhaupt will. Dies auch verantworten kann und Entscheidungen trifft. Viel wichtiger ist dabei das Vertrauen des Teams, der Führungskräfte und des Umfelds in diese Person. Also auch Mandate stärken.
Als nächstes würde Janina auch das Mandat des Methodikers (Scrum Master Team Facilitator) stärken. Dadurch wird auch die Rolle gestärkt und die dazugehörigen Tätigkeiten hängen nicht mehr an der Person, sondern an der Rolle. Beispielsweise das Einhalten der Timeboxen.
Das dritte, was Janina einführen würde, ist das Daily. Denn hier können wir als Team Facilitatoren gut am Puls den Teams fühlen.
Themen die Folgen
An dieser Stelle wirst Du bereits merken, dass je nachdem wie Dein Projekt, Team oder Umfeld ist, unterschiedliche Themen nun folgen. Beispielsweise, wenn es einen Product Owner gibt, kann mit ihm über das Backlog oder Refinement gesprochen werden. Gibt es keinen, ist das vielleicht das Thema. Ist ein Daily nicht möglich, weil Kalender voll, dann ist dies das Thema. Also jetzt geht es sehr auseinander und das sehr teamspezifisch.
Dann sind ja an den Backlog-Themen auch noch keine Schätzungen oder User Stories dran.
Methodikbacklog
Henry arbeitet gern mit einem Backlog seiner eigenen Beobachtungen. Das ist Transparenz gegenüber dem Team und so können die Themen auch in Reihenfolge gebracht und entsprechend nacheinander abgearbeitet werden.
Finde Deinen eigenen Mix!
Du hast nun zwei Varianten gehört und Du darfst nun Deine eigene Variante dafür finden. Dies ist natürlich auch vom Erfahrungsschatz abhängig. Mach Dinge, die zu Dir passen und mach sie vor allem Deinem Team transparent. Zudem hilft es sehr sich eine Community oder ein Netzwerk zu suchen oder einen Mentor zu finden. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist auf jeden Fall wichtig. Hast Du keine Community in Deinem Unternehmen, dann kannst Du auch gern unseren Heldentreff oder unsere Facebook-Gruppe nutzen.
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In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:
- Scrum
- Scrum Master
- KanBan
- Agilität
- Mindset
- Team
- Product Ownerin
- das Alte respektieren
- Transparenz
- Backlog
- Schätzungen
- User Stories
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